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Die ersten Fünf-Sterne-Siege an Johanna Beckmann und Ben Maher

21. July 2023

Die ersten Fünf-Sterne-Siege an Johanna Beckmann und Ben Maher

Zweite Qualifikation der U25-Reiter gewinnt Franziska Müller

 

 

Ehe es morgen um Longines Global Champions League-Punkte geht, standen heute zwei Springen zum Warmmachen für die Fünf-Sterne-Paare auf dem Programm. Sie endeten mit einer faustdicken Überraschung und einem Sieger, der weiß, dass „diese Jump and Run“-Spiele für sein Pferd der beste Einstieg ins Turnier sind.

 

19 Jahre jung ist Johanna Beckmann. Riesenbeck ist das zweite (Freiluft-)Fünf-Sterne-Turnier ihrer Karriere. Seit kurzem reitet sie als U25-Reiterin im Longines Global Champions League-Team der Istanbul Warriors. „Die Anfrage kam über Instagram. Ich dachte erst, das ist ein Scherz. Aber als sie dann nochmal gefragt haben, dachte ich, ich rufe mal zurück.“ Es war kein Scherz, man wurde sich einig und in St. Tropez gab die Wirtschafts- und Rechtsstudentin in spe ihr CSI5*-Debüt – drei Wochen, nachdem sie ihr erstes Vier-Sterne-Turnier geritten war. St. Tropez verlief noch ohne Schleife. Heute in Riesenbeck hingegen hatte sie einen Lauf: Im Sattel der neunjährigen Ib Ecstasy gewann sie mit Weile „Ludgers Welcome Class“, das Eröffnungsspringen über 1,45 Meter mit zwei Phasen. In 35,86 Sekunden und ohne Abwurf ließen Johanna und ihre Eldorado van de Zeshoek-Tochter Edwina Tops-Alexander mit dem Calvaro F.C.-Sohn Corelli de Mies locker hinter sich. Der spanische Sportpferde-Wallach (CDE) überquerte die Ziellinie nach 39,90 Sekunden. Die Plätze drei (39,80) und vier (41,44) gingen an die irischen Brüder Tom und Max Wachman im Sattel von Rock of Cashel und Kilkenny, letzterer bekannt als das Olympiapferd des Trainers der beiden, Cian O’Connor.

Das war schon mal ein Riesenerfolg für Johanna. Aber der Tag war ja noch nicht zu Ende. Im zweiten CSI5*-Springen des Tages über 1,45 Meter gegen die Uhr um den FUNDIS Reitsport Preis ritt sie ihre Erfolgspartnerin Emelie van de Mirania Stamm, mit der sie letztes Jahr Mannschaftssilber bei den Europameisterschaften der jungen Reiter gewonnen hatte. Und auch hier gab es eine Nullrunde, wenngleich die Zeit auch nicht mehr für eine Platzierung reichte. Besonders groß war die Freude natürlich über den Sieg mit Ib Ecstasy. „Das war total unerwartet. Die Stute habe ich schon ein bisschen länger, vielleicht zwei Jahre. Aber wir hatten ein paar Ups and Downs. Das war jetzt vielleicht das vierte 1,45-Springen. Sie ist einmal 1,50 gegangen, hat also gar keine Erfahrung auf so einem Niveau. Aber aus irgendeinem Grund lief es total super. Sie hat sich sehr wohl gefühlt, sprang glaube ich so gut wie noch nie. Da hat sich das so ergeben. Aber eigentlich war es total unerwartet.“ Ob sie selbst nervös ist, bei diesen neuen Herausforderungen? „Mal mehr, mal weniger. Heute morgen dachte ich schon, da müssen die Beinchen jetzt aber am Bauch bleiben …“ Hat funktioniert.

 

Maher macht’s möglich

 

Bis Richard Vogel mit dem zehnjährigen Codex das Stadion in Riesenbeck betrat, hatten Hans-Dieter Dreher und Vestmalle des Cotis die Konkurrenz im FUNDIS Reitsport Preis mit Weile angeführt. Aber Vogel, für den Riesenbeck ja einst Heimat war, ehe er sich zusammen mit David Will in Dagobertshausen niedergelassen hat, ist bekannt schnell. Genauer gesagt waren er und Codex heute fast eineinhalb Sekunden schneller als Dreher. Hundertprozentig zufrieden war Vogel aber nicht – mit sich selbst: „Ich habe noch nicht so rhythmisch geritten, deshalb hat er mir heute mehr geholfen als andersrum. Er wollte sehr gut springen.“

Allerdings ist kein Raum für Fehler, wenn im Anschluss direkt ein David Will am Start ist. Vogels Geschäftspartner ritt Accoton PS, mit dem er vor wenigen Wochen noch in Aachen siegreich gewesen war. Heute gelang den beiden das Kunststück, Vogel noch einmal rund zwei Sekunden abzunehmen. Es sah eigentlich nicht danach aus, dass das zu toppen sein würde. Doch es kam ja noch Olympiasieger Ben Maher im Sattel von Ginger Blue.

Die kann nicht nur schnell gehen, die braucht das auch, sagt ihr Reiter. „Sie ist ein Pferd umso besser wird, je mehr sie springt. Diese Prüfung ist gut für ihr Selbstbewusstsein. Manche Pferde gewinnen Vertrauen, wenn sie langsam geritten werden. Das funktioniert bei ihr nicht. Sie ist besser, wenn man ein Jump and Run daraus macht. Von daher lag ihr die Prüfung heute und glücklicherweise war ich schnell genug.“ In 64,75 Sekunden holten die beiden den heutigen Sieg nach Großbritannien. Zweiter wurde David Will mit Accoton PS vor Richard Vogel auf Codex und Kendra Claricia Brinkop mit Ma Belle.

Wichtig war es dem Sieger noch, dies anzumerken: „Es ist das erste Mal, dass ich hier in Riesenbeck selbst reite und das macht so einen Spaß! Ein toller Platz! Und die Bedingungen für die Pferde – sowohl auf dem Platz als auch beim Drumherum – das ist das, worauf wir jede Woche hoffen. Von daher haben wir dieses Wochenende großes Glück.“

Die zweite Wertungsprüfung der U25 Deutschen Meisterschaften im Springreiten brachte 14 Nullrunden. So eine blitzsaubere Runde gelang auch Mia-Charlotte Becker mit Beryl des Pres. Sie geht damit als Führende in das morgige Finale der DM mit zwei Umläufen vor Teike Carstensen und Greece, die heute ebenfalls null blieben. Auf dem Bronzerang in der Meisterschaftswertung steht nach zwei Wertungen nun Christin Wascher mit Quincy.

Wobei das Springen ein anderes Paar für sich entschied. Von 39 Reiter-Pferd-Paaren legte Franziska Müller mit ihrer energisch springenden Stute Cornado’s Queen die schnellste fehlerfreie Runde hin. Nach 76,53 Sekunden stoppte die Zeit des Paares, damit nahmen sie der Konkurrenz immerhin vier Zehntel Sekunden ab. In der Meisterschaftswertung rangieren die beiden derzeit an siebter Stelle.



01 Ludgers Welcome Class 

CSI5* - Int. jumping competition in two phases (1.45 m) 

  1. Johanna Beckmann (GER), Ib Ecstasy 0/35.86 
  1. Edwina Tops-Alexander (AUS), Corelli de Mies 0/39.30 
  1. Tom Wachman (IRL), Rock Of Cashel 0/39.80 
  1. Max Wachman (IRL), Kilkenny 0/41.44 
  1. Jack Whitaker (GBR), Equine America Valmy de la Lande 0/41.47 
  1. Olivier Philippaerts (BEL), Le Bleu Diamond v’t Ruytershof 0/41.56 

 

02 ehorses Prize 

CSI2* - Int. jumping competition against the clock (1.20 m) 

  1. Victoria Schumacher (GER), Gomez TN 0/64.27 
  1. Jan Andre Schulze Niehues (GER), Conthila 0/64.63 
  1. Helena Becker (GER), Cardoso 0/65.22 
  1. Mareike Weise (GER), Bachy Des Aucels Z 0/65.75 
  1. Alice Wachman (IRL), Thijssen SR Z 0/67.44 
  1. Stefan Unterlandstättner (GER), Harlivia 0/69.37 

 

23 Preis der Dieter-Hofmann-Stiftung

Zweite Qualifkation

  1. Franziska Müller (GER), Cornado’s Queen 0/76.53
  2. Teike Carstensen (GER), Greece 0/76.93
  3. Philipp Schulze Topphoff (GER), Isafleur 0/79.08

 

Zwischenstand:

  1. Mia-Charlotte Becker (GER), Beryl Des Pres 0
  2. Teike Carstensen (GER), Greece 1.13
  3. Christin Wascher (GER), Quincy 2.27