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Drei Fragen an: Marco Danese,  Jeroen Dubbeldam, Alessandra Ceselli

22. July 2023

Drei Fragen an: Marco Danese, Sportdirektor der Global Champions Tour und der Global Champions League,  Jeroen Dubbeldam, Olympiasieger 2000 und FEI-Steward Alessandra Ceselli

 

Marco, du reist als Sportdirektor der weltgrößten Turnierserie Global Champions Tour um die ganze Welt. Was sind deine ersten Eindrücke vom Turniergelände Riesenbeck International?

 

Marco: Ich bin das erste Mal hier in Riesenbeck. Ich hatte vorher einige Besprechungen bezüglich der Organisation der Veranstaltung. Ich hatte sofort ein sehr gutes Gefühl bei diesem Ort. Dies ist ein fantastischer Ort für den Springsport und die Organisation einer Veranstaltung. Ich denke, es ist wirklich ein Ort für glückliche Pferde. Die Ställe, die Einrichtungen, das Gelände. Alles ist perfekt für die Pferde. Es wird ein Erfolg werden, da bin ich mir sicher.

 

Gemeinsam mit den Gründern der Serien LGCT und GCL hatten Sie von Anfang an den Plan, den Springsport auf ein neues Niveau zu heben. Habt ihr nach fast 20 Jahren immer noch Pläne, euch weiterzuentwickeln?

 

Marco: Wir sind gewachsen. Nicht nur was die Anzahl der Veranstaltungen angeht. Wie Sie wissen, hatten wir zu Beginn nur sechs Veranstaltungen. Jetzt sind wir bei 16. Das ist eine Mischung aus verschiedenen Orten, kleine Arenen, große Arenen, Sand, Gras, tagsüber, nachts. Wir haben viele ikonische Orte und viele technisch perfekte Schauplätze für die Pferde wie Riesenbeck, Valkenswaard. Es ist also eine Mischung aus verschiedenen Veranstaltungen, was das Leben für die Pferde und die Reiter ein wenig schwieriger macht. Denn um Champion der Longines Global Champions Tour zu werden, muss man bei verschiedenen Veranstaltungen und auf verschiedenen Niveaus Leistung zeigen.

 

Wie schwierig war es, die Reiter und Pferdebesitzer von Ihrer Idee der Serie zu überzeugen?

Ich denke, alle sind mit dem System zufrieden. Wir sprechen mit Reitern und Besitzern, tauschen Meinungen und Ansichten aus und entwickeln das System gemeinsam mit den Beteiligten. Wir tauschen uns viel mit den Beteiligten aus, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu erfahren, wie sie die Zukunft des Springsports sehen.

 

 

 

… Jeroen Dubbeldam (NED), Olympiasieger 2000, Weltmeister 2014, Europameister 2015 und Stammgast bei Riesenbeck International

 

RI: Seit wann sind Sie hier auf dem Turnier in Riesenbeck International dabei?

Jeroen Dubbeldam: „Ich bin schon ganz oft hier dabei gewesen, eigentlich denke ich von Anfang an. Der Vorteil ist, wir wohnen in der Nähe. Aber das ist nicht nur der Grund, warum wir hier immer dabei sein wollen. Die Bedingungen sind hier vom Feinsten, deswegen reiten wir hier gerne.“

 

Dieses Jahr ist zum ersten Mal die Longines Global Champions Tour hier zu Gast. Auch wenn Sie selbst dieses Jahr in der Fünf-Sterne-Tour nicht dabei sind, wie finden Sie das?

„Das ist richtig. Ich reite die Drei-Sterne-Tour und die Zwei-Sterne-Tour mit unserem Team und mit meiner Freundin Annelies Vorsselmans, und dann haben wir noch ein paar Kunden mit. Einer davon, Daniel Coyle (IRL, Anm. d. Red.) reitet mit in der Longines Global Champions Tour und die anderen reiten mit in der Drei- und Zwei-Sterne-Tour. Also, genug zu tun! (lacht)
Dass die Global Champions Tour nun hier in Riesenbeck ist, freut mich richtig! Dieses Turnier hier verdient eine so hochklassige Veranstaltung wie die Global Champions Tour, weil die Bedingungen hier vom Allerfeinsten sind für die Pferde. Ich war hier vor zwei Jahren bei den Europameisterschaften. Da war ich schon sehr begeistert, wie das alles aussah hier mit den Tribünen … ja alles vom Feinsten, für die Pfleger, für die Reiter und dann noch die tolle Atmosphäre. Jetzt bin ich gerade angekommen und sehe, dass es wieder genauso aussieht – also, die Erwartungen sing groß!“

 

Und sehen wir den Olympiasieger Jeroen Dubbeldam hier wieder auf Fünf-Sterne-Niveau?

„Hoffentlich! Ich bin mit einem neuen Pferd hier in der Drei-Sterne-Tour am Start. Das ist ein gutes Pferd, aber noch nicht erfahren genug für die Fünf-Sterne-Tour. Das wird er nächstes Jahr hoffentlich sein und wir können in der Global Champions Tour an den Start gehen. Das Pferd heißt Investment. Er ist ein gekörter Hengst in Holland, zehn Jahre alt und stammt ab von Kannan, Muttervater ist Emilion. Und ja, das ist ein gutes Pferd!“

 

 

 

 

… Alessandra Ceselli (ITA), seit mehr als 20 Jahren als FEI Steward für alle drei Olympischen Disziplinen im Einsatz, ehemalige Vielseitigkeitsreiterin, heute neben ihrer Tätigkeit als Steward auch Ausbilderin und Richterin.

 

RI: Sie reisen als Steward rund um den Globus. Nun also erstmals hier in Riesenbeck. Wie sind Ihre ersten Eindrücke?

„Die Ställe sind super! Sie sind wirklich pferdefreundlich – große Boxen, sauber, luftig. Dann sind die Böden auf den Plätzen echt gut. Es gibt viele Möglichkeiten, die Pferde grasen zu lassen, viel Platz zum Longieren, die Plätze sind so groß, dass viele Pferde zusammen geritten werden können. Es gibt einen guten Parkplatz für die LKW und das Catering für die Pfleger ist toll. Wann immer sie wollen, können sie sich verpflegen, und auch das Futter für die Pferde, das Heu, ist wirklich gut. Von daher ist der erste Eindruck sehr, sehr positiv. Ich sehe viele Turnierplätze. In meinen Augen ist das derzeit eine der besseren Anlagen in Europa.“

 

Kennen Sie auch andere Longines Global Champions Tour-Turniere?

„Ich betreue alle Global Tour-Turniere. Dieses hier ist anders, weil es eine bestehende Anlage ist. Normalerweise finden Global Tour-Turniere auf provisorischen Plätzen statt. Solche Bedingungen wie hier unter dem Eiffelturm oder mitten in Rom sind natürlich nicht möglich. Das ist ein anderes Konzept. Aber dadurch ist es möglich, den Sport zu den Menschen zu bringen. Dadurch, dass diese Turniere mitten in der Stadt stattfinden, bekommen Menschen davon etwas mit, die sich nie Gedanken über Pferdesport gemacht haben. Von daher ist es gut für den Sport, dass er auch auf provisorischen Plätzen stattfindet. Auf solchen wie hier kommen wahrscheinlich keine Spaziergänger mit Kindern vorbei, die keine Ahnung vom Pferdesport haben. Ich lebe in Rom. Man hat festgestellt, dass nach dem Global Champions Tour-Turnier in Rom viele Reitschulen neue Schüler bekommen haben, weil sie die Global in der Stadt gesehen, den Sport entdeckt und entschieden haben, Reitstunden zu nehmen.“

 

Sehen Sie als Steward bei Ihren Einsätzen Probleme mit dem Wohlergehen der Pferde, Stichwort „Welfare of the Horse“?

„Nein, überhaupt nicht. Ich wünschte, die Menschen könnten auch mal in die Ställe schauen, um zu erleben, wie sehr sich um die Pferde gekümmert wird, wie oft die Pferde rausgenommen werden, wie sie gefüttert und versorgt werden. Die Pfleger sind rund um die Uhr für sie da. Und wenn man in den Stall kommt und sieht, wie entspannt die Pferde sind – sie schlafen, spielen, fressen. Und sie sind 24 Stunden unter Aufsicht eines Stewards, Tag und Nacht. Nein, ich sehe da kein Problem mit dem Wohlergehen der Pferde.“